Welche Gefahren können von Weisheitszähnen ausgehen ?
Die normale Zahnentwicklung schließt mit dem Erscheinen des Zahnes in der Mundhöhle und mit der Einstellung in die Zahnreihe ab. Wenn diese Entwicklung nicht regulär zum Abschluss kommt, entsteht eine Reihe typischer Probleme.
Die Zahnkrone ist vom Knochen durch einen kleinen Spaltraum abgegrenzt. In diesem Schlupfwinkel entstehen häufig (bei bis zu 50 %) Infektionen, die in einzelnen Fällen bis zu schweren Abszessen fortschreiten können.
Aus dem Umgebungsgewebe der Zahnkrone können Zysten entstehen, die mitunter große Knochendefekte verursachen.
Durch die Krone des Weisheitszahns bzw. das Umgebungsgewebe können die benachbarten Backenzähne geschädigt und Teile der Wurzel regelrecht aufgelöst werden. In gleicher Weise kann das Zahnbett des benachbarten Backenzahnes geschädigt werden.
Durch die Bildung von Schmutznischen kann die Reinigung der Backenzähne erschwert sein, so dass es zu Karies am Weisheitszahn oder am Nachbarzahn kommen kann.
Der Weisheitszahn stellt eine „Schwachstelle“ im Knochen dar, so dass eine gewisse Häufung von Unterkieferbrüchen an der Stelle der Weisheitszähne beobachtet wird.
In seltenen Fällen können aus den Umgebungsgeweben der Zahnkrone gutartige aber auch bösartige Tumore entstehen.
Welche Risiken hat die Entfernung von Weisheitszähnen ?
Neben den allgemeinen Risiken operativer Eingriffe, wie Wundinfektionen oder auch selten Blutungskomplikationen gibt es typische Operationsrisiken, die bei der Entscheidung zu einer Weisheitszahnentfernung bedacht werden sollen.
Der untere Weisheitszahn liegt in der Nähe zweier Gefühlsnerven, von denen einer das Gefühl der Unterlippe, der unteren Zähne und des Zahnfleisches, der andere das Gefühl der Zunge und einen Teil des Geschmacksempfindens vermittelt. Diese Nerven koönnen bei der Zahnentfernung geschädigt werden, so dass eine Gefühlsstörung (beispielsweise ein Taubheitsgefühl) entstehen kann. In seltenen Fällen kann diese Gefühlsstoörung sogar dauerhaft bestehen bleiben.
Wie durch die Schlupfwinkelinfektion des Weisheitszahnes selbst können auch durch die Zahnent-ernung selten schwere Infektionen wie Abszesse oder auch eine Knocheninfektion entstehen. Durch die Entfernung oberer Weisheitszähne können, sehr selten, auch Kieferhöhleninfektionen ausgelöst werden.
Da der Weisheitszahn eine „Schwachstelle“ des Unterkiefers bildet, kann in seltenen Fällen zum Zeitpunkt der Zahnentfernung und auch bis etwa 6 Wochen danach ein Bruch des Kiefers auftreten.
Auch wenn diese Komplikationen selten auftreten: Fragen Sie uns nach unserer ehrlichen Einschätzung der Risiken in Ihrem speziellen Fall. Wir stellen jede Indikation kritisch um unnötige Risiken für Sie zu vermeiden.
In einigen Fällen muss vor der Entfernung ein dreidimensionales Röntgenbild erstellt werden, um die Situation besser bewerten und planen zu können.
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